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Konzept „Wohnen für Hilfe“ in Lingen/Ems

„Wohnen für Hilfe“  Logo

Lingen, die Stadt im Nordwesten von Niedersachsen, ist gut 25 km von der niederländischen Grenze entfernt. Sie ist etwa 60.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Emsland. Ihre Bewohner profitieren von einer gut florierenden Industrie mit Schwerpunkten in energietechnischen, chemischen und metallverarbeitenden Betrieben. In der Kernstadt befinden sich gute Einkaufsmöglichkeiten und kulturelle Angebote. Die Emslandarena ist mit 5000 Plätzen eine der größten Veranstaltungshallen im Nordwesten von Deutschland. 

 

Mit gut 22.000 Wohneinheiten sind das Stadtbild Lingen und die angegliederten Ortsteile von Einfamilienhäusern geprägt. Infolge des demografischen Wandels sind zurzeit 27% der Bevölkerung über 60 Jahre alt, das ergibt für Lingen eine Anzahl von circa 16.000 Senioren*innen.   
 

Im ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerk befindet sich der Campus. Unter dem Dach der Fakultät Management, Kultur und Technik der Hochschule Osnabrück bieten die Institute für Duale Studiengänge, Kommunikationsmanagement, Management und Technik und Theaterpädagogik rund zwanzig Studiengänge für 2500 Studenten an. 
 

Darunter sind Bachelorstudiengänge, weiterführende Masterstudiengänge, duale Studiengänge, Studiengänge für Berufstätige und Weiterbildungsangebote zu finden. 
 

Das Wohnraumversorgungskonzept 2022 beschreibt die knappe Wohnraumversorgung in Lingen, welche durch den Zuzug der Studierenden nochmals verstärkt wird. Gerade kleinteiliger Wohnraum ist Mangelware. Dieses spiegelt sich in den Mietpreisen wider (m²-Preise von 12 – 14 Euro für Einzelzimmer sind keine Seltenheit). 
 

Viele Senior*innen leben nach dem Auszug ihrer erwachsen gewordenen Kinder oder dem Tod des Partners alleine in einer mittlerweile zu großen Wohnung bzw. Haus.  
 

Mit zunehmendem Alter wird es für viele Senior*innen beschwerlicher, Dinge des Alltags in der Wohnung oder im Haus und Garten zu verrichten, hier muss in zunehmender Weise auf fremde Dienstleistungen zurückgegriffen werden.  
 

Warum nicht diese beiden Gruppen, Studierende und ältere Wohnrauminhaber, zusammen zu bringen? 
 

Das Projekt „Wohnen für Hilfe“, welches sich schon in 30 Städten in Deutschland etabliert hat, beruht auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe. Es bietet beiden Parteien die Chance, zueinander zu finden und eine Wohnpartnerschaft zu gründen. Die zimmersuchenden Studierenden und die Wohnraumanbieter*innen, die Unterstützung bei der Haushaltsarbeit und / oder Garten suchen, werden in Wohnpartnerschaften vermittelt. 
 

Sie, die Studierenden, erhalten mietfrei Wohnraum und sind dafür den zumeist älteren Wohnraumanbietern im Alltag behilflich. Nur die Nebenkosten für Wasser, Strom und Heizung sind anteilig pauschal zu zahlen. 
 

Folgende Faustregel findet Anwendung: Je Quadratmeter individuell von der / dem Studierenden genutzter Wohnraum soll eine Stunde Unterstützungsleistung im Monat erbracht werden. Der Gesamtumfang der Unterstützungsleistungen soll 25 Stunden im Monat nicht überschreiten. Körperliche und gesundheitliche Pflege sind als Unterstützungsleistung grundsätzlich ausgeschlossen.  
 

Dazu wird ein Wohnpartnerschaftsvertrag geschlossen, der die gegenseitigen Vereinbarungen auflistet.
 

Voraussetzungen für beide (Wohnungsgeber und Wohnungsnehmer) sind ein wenig Aufgeschlossenheit, Toleranz, vielleicht anfangs auch etwas Mut und natürlich Rücksicht bzw. Nachsicht gegenüber dem anderen. 
 

Der immaterielle Gewinn für die Senior*innen liegt dabei auf der Hand, durch die Unterstützungsleistung der Studierenden wird ein längeres Verbleiben der betagten Personen in ihrer gewohnten Umgebung (Wohnung bzw. Haus) ermöglicht. Auch ermöglicht das Zusammensein mit dem / der jüngeren Mitbewohner*in zusätzliche Interaktionen und Geselligkeit. Der immaterielle Gewinn für Studierende besteht in dem preiswerten Wohnen in einer dem Elternhaus ähnlichen Wohnpartnerschaft. Die Wohnpartnerschaften zwischen "Jung" und "Alt" sind gesellschaftlich sehr wertvoll; sie unterstützen den Generationenkontakt auf sehr direkte und praktische Weise. 
 

Das Team des Lingener Projekts „Wohnen für Hilfe“ steht für die Vermittlung bereit und leistet Unterstützung zum Zusammenkommen der Wohnpartnerschaften. Auch nach dem Abschluss eines Wohnpartnerschaftsvertrages stehen sie bei Nachfragen zur Verfügung. 
 

Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Nach der Startphase im Herbst 2024, ist die Gründung eines gemeinnützigen Vereines im Frühjahr 2025 erfolgt. Sie wird in Kooperation mit dem 
Verein GeLingen e.V. geführt.

 

Konzept als Download


Kontakt

Georg Thole   
Tel:  (0151) 55693605 
Mail: